"Auschwitz vom Sockel stoßen" Zur Entlastungsfunktion des "Schwarzbuches" im neuen deutschen Diskurs.
Von Matthias Küntzel

Bartlos, elitär und stets verkniffen dreinschauend war Ernst Nolte einst daran gegangen, den mit Auschwitz verbundenen Ballast abzuwerfen, um dem deutschen Nationalismus neue Flügel zu verleihen. Zu offenkundig mit dem Faschismus sympathisierend, war er jedoch die falsche Figur, der Umdeutung der Vergangenheit die notwendige ideologische Schwungkraft zu verleihen.
Der jüngste Versuch scheint erfolgreicher zu werden. Erstens kommt mit dem "Schwarzbuch des Kommunismus" der Anstoß diesmal von außen, aus dem unverdächtigen Paris. Zweitens ist beim Herausgeber des "Schwarzbuchs", Stéphane Courtois, die Dimension der Moral zentral und im Reuebekenntnis des konvertierten Maoisten scheinbar glaubwürdig verbürgt. Drittens ist es diesmal eben nicht die ewige Rechte, die gegen die Erinnerung an Auschwitz rebelliert, sondern: "Der Stoß kommt von links". (1)
In Frankreich hat die Auschwitz-Relativierung von Courtois Empörung und eine öffentliche Distanzierung durch Premierminister Lionel Jospin provoziert. In Deutschland ist die Reaktion geteilt: hier heftige Zustimmung (2), dort einzelner Protest (3).
Die unterschiedliche Aufnahme des "Schwarzbuches" hat mit historischen Bezügen zu tun. Während in Frankreich die Erfahrung der Résistance und die daran gekoppelte Hinwendung französischer Intellektueller zum Kommunismus den historischen Kontext der Debatte über das "Schwarzbuch" markiert, findet in Deutschland die Diskussion auf einem Boden statt, der den Nationalsozialismus, den Vernichtungskrieg und die Shoah hervorbrachte, weshalb der latente Wunsch nach Entlastung in immer neuen Formen an die Oberfläche tritt. Das von Courtois verfaßte Einleitungskapitel für das "Schwarzbuch" kommt dieser Sehnsucht entgegen.
Courtois hat die Deutschen im Zweiten Weltkrieg nicht als die Täter, sondern ausschließlich als Opfer des Geschehens gemalt. Vollkommen losgelöst vom historischen Kontext, beklagt er die "Ermordung oder den Tod von Hunderttausenden zwischen 1943 und 1945 gefangengenommener deutscher Soldaten" und "die systematische Plünderung von Industrieanlagen in den von der Roten Armee besetzten Ländern". (4) Und selbst noch eine Himmler-Rede von 1943, in der dieser erklärt haben soll, daß die deutsche Bevölkerung die Notwendigkeit der Judenvernichtung nicht verstehe, wird von Courtois als "ein Bewußtsein für Moral" bei den Nazis interpretiert, welche bei der Kulaken-Aushungerung in der Ukraine gefehlt habe, denn dort habe die Bevölkerung Stalins Vorgehen unterstützt. (5)
Geradezu als eine Tragödie wird der sowjetische Anteil am Sieg über den Nationalsozialismus charakterisiert: Erstens trat hiernach "das sowjetische System die Nachfolge des 'Tausendjährigen Reichs' in Mittel- und Osteuropa an". Zweitens verschaffte erst der Sieg gegen Deutschland "den Kommunisten" die Möglichkeit, "ihr eigentliches Ziel - die Machtergreifung - unter glühendem Patriotismus zu verstecken". Und drittens triumphierte "durch die Beteiligung der Kommunisten am Krieg und am Sieg über den Nationalsozialismus (...) der Begriff des Antifaschismus in der Linken endgültig als Wahrheitskriterium. (...) Der Antifaschismus wurde zur definitiven Etikettierung des Kommunismus". (6)
Von der simplen Tatsache, daß es der Vormarsch der Roten Armee war, der den millionenfachen Vergasungen in den Vernichtungszentren ein Ende setzte, will Courtois nichts wissen. Sein Vorwort erweckt, ganz im Gegenteil, den Eindruck, daß, wer immer die singuläre Dimension des Verbrechens an den Juden betone, bereits einem zionistisch-bolschewistischen Trick erlegen sei, der kein anderes Ziel verfolge, als die Greueltaten des Weltkommunismus zu vertuschen.
Wodurch wird die adäquate Wahrnehmung kommunistischer Verbrechen, Courtois zufolge, "behindert"? Durch die "Hervorhebung einer 'Einzigartigkeit' des Genozids an den Juden". Warum hatte bis zur Veröffentlichung des "Schwarzbuches" die "Verschleierung" der sowjetischen "Verbrechen" an Polen, Deutschen, Tschechen und Slowaken seit 1945 so hervorragend funktioniert? Weil "der Genozid an denJuden als das Paradigma moderner Barbarei (erschien), und zwar so sehr, daß er allen Raum für die Wahrnehmung von Massenterror im zwanzigsten Jahrhundert beanspruchte". (7) Worin liegt also das Problem? "Das Problem ist, daß man bislang ein festes Kriterium für Unmenschlichkeit hatte: der Nationalsozialismus und die Ermordung der Juden." (8)
Die Kräfte, die hierfür angeblich die Verantwortung trügen, hat Courtois eindeutig identifiziert: "Die internationale jüdische Gemeinde hält die Erinnerung an den Völkermord wach." (9) Schon diese Formulierung aus dem "Schwarzbuch" ist antisemitisch tingiert, weil sie ausschließlich den Juden ein - unausgesprochen eigennütziges - Interesse am Wachhalten dieser Erinnerung unterstellt. Die antisemitische Frage, welche jüdische Berechnung hinter diesem Gedenken zu vermuten sei, hat Courtois erst nach Veröffentlichung des "Schwarzbuches" aufgeworfen: Nicht nur die extreme französische Linke habe sich gegen seinen Auschwitz-Vergleich gewehrt, gab er der französischen Zeitschrift Diagonales Est-Ouest zu Protokoll, sondern auch "eine Fraktion der jüdischen Gemeinschaft, die einen Verlust der moralischen (und oft politischen) Vorteile eines 'Monopols' auf das durch Auschwitz symbolisierte Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht akzeptiert". (10)
Und welche Fraktion der "internationalen jüdischen Gemeinde" (vulgo: Weltjudentum) ist es nun, die aus der Shoah angeblich politische Vorteile zieht? Stéphane Courtois hat auch diese Frage beantwortet: "Es gibt einen jüdischen Staat", erfahren wir von ihm, "der benutzt gewisse Dinge, um internationale Politik zu betreiben." (11)
Keineswegs hat Courtois sich also darauf beschränkt, die Rolle der Deutschen im Zweiten Weltkrieg zu beschönigen und die Shoah zu relativieren. Er hat darüber hinaus die "internationale jüdische Gemeinde" als die Instanz identifiziert, die historische Erkenntnisse über den Kommunismus blockiert. Und er unterstellt den Nachkommen der Opfer, das Verbrechen für politische oder außenpolitische Ziele zu instrumentalisieren. All dies ist viel zu offenkundig, als daß es die neuen deutschen Verkünder Courtois'scher Weisheiten übersehen haben könnten. Kommen wir also zu der Spezifik der deutschen Rezeption.
Schon unmittelbar nach Erscheinen der französischen Ausgabe würdigte der konservative Historiker Heinrich August Winkler das "Schwarzbuch" als einen Versuch, "den nationalsozialistischen Judenmord vom Sockel der negativen Singularität zu stoßen". (12) Vom Sockel der negativen Singularität: Im Mißgeschick dieser Metapher ist das dynamische Element der deutschen "Schwarzbuch"-Rezeption auf den Begriff gebracht. Gleich jener Vend(tm)me- Säule, die die Pariser Kommunarden 1871 von ihrem Sockel stießen, wird hier "Auschwitz" als ein ebenso verhaßtes wie verwittertes Denkmal imaginiert, das endlich - welch Befreiungsschlag! - der Vergänglichkeit überführt wird, indem man es erledigt, also "vom Sockel stößt". Der wichtigste Tagesordnungspunkt der deutschen Debatte war damit bereits benannt: den Konsens über die Singularität von Auschwitz zu kippen, der im Historikerstreit von 1986 zumindest im linksliberalen Lager noch erzielt worden war.
Wenige Tage nach Winklers Trompetenstoß griff auch die taz in die Debatte ein. Mit welchem Ziel? Weder wurde der von Winkler angekündigte "Sockelstoß" kritisiert noch das "Schwarzbuch" tatsächlich rezensiert. Statt dessen stellte auch Ulrike Ackermann in einem Beitrag über das "Schwarzbuch" die deutsche Linke und deren angeblich "beschwörenden Rekurs auf die Einmaligkeit von Auschwitz" in den Mittelpunkt ihrer Kritik.
Sie lieferte aber weder ein Argument, das im Historikerstreit noch nicht gefallen wäre, noch bot sie hinsichtlich der "Verbrechen des Kommunismus" einen neuen historischen Befund, der die singuläre Dimension der Shoah relativiert hätte. Statt dessen erklärte sie alle GegnerInnen ihres Geschichtsrevisionismus schlicht für krank. Wer selbst nach dem Erscheinen des "Schwarzbuches" Auschwitz nicht relativieren wolle, leide an einem "Wiederholungszwang". (13)
Damit war das Muster der nun folgenden Auseinandersetzungen geprägt. Das ebenso sachlich wie moralisch gerechtfertige Festhalten an der singulären Dimension der Shoah wurde von nun an nicht nur als "zwanghaft", sondern auch als eine Form religiösen Wahns denunziert. Beispielhaft für diese Argumentation ist ein Spiegel-Artikel aus der Feder des ehemaligen Linksradikalen und Mitarbeiters der Frankfurter Sponti-Zeitung Pflasterstrand, Reinhard Mohr. (14) Die Benennung der Singularität wird hier als die "allerletzte Schwundstufe der innerweltlichen Erlösungsreligion" und als "schlichter Glaubenskatechismus des linken deutschen Spießers" verhöhnt, von welchem der wahrhaft aufgeklärte Citoyen sich längst zu emanzipieren wisse.
Mit dieser Zuschreibung befindet sich Mohr in bester Gesellschaft. "Diejenigen", so wird an anderer Stelle ausgeführt, "die die Singularität der Endlösung in einer Einmaligkeit der Greuel und in der vollständigen Verworfenheit der Urheber (...) sehen wollen, kämpfen in Wahrheit für eine neue Quasi-Religion. Sie brauchen das absolut Böse in der Vergangenheit, um anderes Böses in der Vergangenheit und der Gegenwart nicht ernstnehmen zu müssen." Dies hatte schon 1994 kein anderer als Ernst Nolte in der FAZ behauptet. (15) Das von Nolte geprägte Vokabular ertönt inzwischen auch aus den Kommentarspalten der taz.
Nur noch "gebetsmühlenhaft" habe auf ihn die Rede von "Wippermann & Co." gewirkt, derzufolge "der Holocaust die Katastrophe des Jahrhunderts war", bekannte der taz-Redakteur Stefan Reinecke. Die Rede habe einen "religiös anmutenden Unterton", durch welchen "die Vernichtung der Juden in die Nähe einer negativen Sinnstiftung" gerückt werde. (16)
Wer, wie die Verfasser eines auf einer "Schwarzbuch"-Diskussionsveranstaltung verteilten Flugblattes, sich "im Land der Täter von Auschwitz" gegen die "Relativierung dieses Menschheitsverbrechens", weiterhin zur Wehr setzt, wird von Mohr als "Tabuwächter" und als "Zensurfreund" gebrandmarkt, der sich "im selbstgezimmerten Laufstall" an "ranzige ideologische Muster vergangener Zeiten" klammere, und dem es nur um eins, "ums gekränkte intellektuelle Ich", gehe: "die negative Utopie vom Furor teutonicus". (17)
Die GegnerInnen der Relativierung werden hier einerseits in die Über-Rolle von "Tabu-Wächtern" und "Zensurfreunden" imaginiert. Zugleich schreibt Mohr ihnen die Unter-Rolle von Kleinkindern zu, die im "selbstgezimmerten Laufstall ihrer ideologischen Bornierung" verharrten.
Der Vergleich mit einem "Laufstall" wurde auch in der taz nahegelegt, so etwa in der Überschrift, die Stefan Reinecke seinem "Schwarzbuch"-Artikel gab: "Don't touch my Holocaust".
So wie schon das Wort von der "Erlösungsreligion" eine Dichotomie zwischen der angeblich aufgeklärten Rationalität der Auschwitz-Relativierer und dem angeblich irrationalen Wahn der Nicht-Relativierer konstruiert, so hat sich auch Reinecke mit dieser Überschrift in die Rolle eines Erwachsenen hineinphantasiert, der sich in spöttischer Überlegenheit über das plärrende, sein geliebtes Püppchen fest an sich drückende "Laufstall"-Kind erhebt: "Rühr meine Puppe nicht an" - "Don't touch my Holocaust." (18)
Der aggressive Zynismus dieser Texte macht deutlich, daß es hier weniger um die Last der Verbrechen von Kommunisten als viel mehr um die Befreiung von der Last des Judenmordes geht. Mehr noch: Der Blick auf die Verbrechen des Stalinismus wird instrumentalisiert, um sich vom Gedanken der singulären Dimension von Auschwitz zu befreien.
"Wer die Notwendigkeit, sich in Deutschland an die NS-Verbrechen zu erinnern, an die Formel der 'Singularität von Auschwitz' kettet, baut auf Sand", hat Stefan Reinecke in der taz apodiktisch verkündet. (19) Der drängende Wunsch der deutschen "Zeitung für das linke Lager", so die Selbstdarstellung der taz, sich aus der "Verkettung" mit Auschwitz zu befreien, hat mit den deutschen Realitäten jedoch wenig gemein.
Es sind nicht die getreuen PDS-Bataillone einer Sahra Wagenknecht, die mit geballten Fäusten, Dsershinski-Fahnen und Tscheka-Rufen in den "befreiten Zonen" Ostdeutschlands den "Klassenmord" praktizieren, sondern die Nachkommen der ganz gewöhnlichen Vollstreckerinnen und Vollstrecker, in denen die Vernichtung der europäischen Juden tagtäglich noch ihr sozialpsychologisches Unwesen treibt.
"So einen wie dich hätte man früher vergast!" - dieser Satz eines bekannten Volkssäufers hatte vor einigen Monaten deshalb so viel Wirbel ausgelöst, weil Harald Juhnke im Suff etwas herausgerutscht war, das zum Kernbestand des deutschen Unbewußten gehört. Hundertfach wird dieser Satz an deutschen Stammtischen allabendlich ausgestoßen, tausendfach zumindest gedacht. Diejenigen, die so denken, oder im Fußhallspiel des VFB Leipzig gegen den FC St. Pauli die Zeile: "Wir bauen eine U-Bahn von St. Pauli nach Auschwitz!" grölen (20), stehen dem Holocaust nicht verabscheuend, sondern bewundernd gegenüber; für die stellt die millionenfache Vernichtung durch die Deutschen kein Moment des Ekels, sondern eine verschüttete Quelle von Macht und Kraft dar, die sich in nervösen Momenten einen Durchbruch zur Oberfläche verschafft. (21)
Die neue deutsche Linke aber, aus der auch die taz einst hervorgegangen ist, hat ihr Verständnis von Links-Sein schon immer auf eine Weigerung gestützt, dem Volk der Täterinnen und Täter tatsächlich ins Gesicht zu sehen. Die Singularität von Auschwitz nicht betonend, sondern ausblendend, hat sie den dogmatischen Blütentraum, die ganz normale Linke eines ganz normalen Landes sein zu können, zu ihrem Selbstverständnis gemacht. Auf diese Wunschvorstellung bauten die Faschismus-Analysen der 68er-Linken auf, die den Nationalsozialismus hauptsächlich als eine Form kapitalistischer Herrschaft und Diktatur über das Volk wahrzunehmen bemüht gewesen sind.
Für die kommunistischen Organisationen und Sponti-Gruppen der siebziger Jahre war es typisch gewesen, sich zu zersplittern und gegenseitig niederzumachen. Und doch herrschte in ganz bestimmten Punkten eine seltsame Einmütigkeit: Wenn es um den Gefühlskonsens mit der älteren Generation der VollstreckerInnen ging, wenn es um die Nichtthematisierung des Geschehens in Auschwitz ging, wenn es um die Ablehnung des Staats Israel ging: Hierüber gab es keinen Streit.
Diese im Rückblick durchaus irritierende Einmütigkeit beweist, daß die deutsche Linke trotz aller progressiver Rhetorik mit dem Gesamtkollektiv aller Deutschen insofern verschmolzen geblieben ist, als auch sie unter einem Bann stand: Unter dem Bann, das Verbrechen des Holocaust aus der linken Faschismus-Analyse zu verbannen.
Dieses klamme Schweigen über die Shoah, das die deutsche Linke mit dem Rest der "Schicksalsgemeinschaft" über Jahrzehnte hinweg verband, wurde gesamtgesellschaftlich erst 1978, anläßlich der Ausstrahlung der Fernsehserie "Holocaust", unterbrochen. Sie war der Auslöser, das Vorkriegsschicksal der westdeutschen jüdischen Gemeinden in den Achtzigern nahezu flächendeckend zu rekonstruieren, ohne jedoch die Spur der Deportationen in den nebulösen "Osten" zu verfolgen.
Erst am Ende der achtziger Jahre setzte die Befassung mit Raul Hilbergs Standardwerk "Die Vernichtung der europäischen Juden" und den Schauplätzen des Massenmordes ein, wobei in der westdeutschen Linken besonders die Studie von Götz Aly und Susanne Heim über die "Vordenker der Vernichtung" auf Beachtung stieß. Die Stellungnahmen, die konkret aus Anlaß dieses Buches über zwölf Hefte hinweg veröffentlichte, dokumentieren das Defizit der vor Goldhagen geführten Diskussion. (22)
Der funktionalistischen These von Aly/Heim, derzufolge der Judenmord "eine Form war, die soziale Frage zu lösen", stand die These Dan Diners von der "Gegenrationalität" der Nazis gegenüber: "Auschwitz ist ein Niemandsland des Verstehens, ein schwarzer Kasten des Erklärens, ein historiographische Deutungsversuche aufsaugendes, ja außerhistorische Bedeutung annehmendes Vakuum." (23) Beide Ansätze klammerten die tatnahen deutschen VollstreckerInnen des Holocaust, deren Handeln, deren Motive und deren Selbstverständnis aus. Die seit 1992 u.a. von Christopher Browning, David Bankier, Robert Gellately und Daniel Goldhagen veröffentlichten Studien markierten insofern einen Durchbruch, als sie den Fokus auf die Analyse der gewöhnlichen deutschen TäterInnen und das öffentliche Bewußtsein in Nazi-Deutschland richteten.
Diese Arbeiten widerlegten erstmals das entlastende Märchen vom Befehlszwang. Sie wiesen nach, daß die Deutschen die Juden freiwillig quälten, folterten und mordeten. Goldhagens Studie kommt eine besondere Bedeutung zu, weil sie mit der kontinuierlichen Vernachlässigung des Antisemitismus als zentrale Ursache und treibendes Moment für den Völkermord bricht. Zudem wurden nie zuvor "so unterschiedliche Situationen des Massenmordes in derart eindringlicher und detaillierter Weise präsentiert", wie selbst die konservativen Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte einräumen mußten. (24)
Doch das Interesse, gerade deshalb hiervon nichts wissen zu wollen, war schon im Kontext der Goldhagen-Debatte evident. Zu Recht hat Ernst Nolte darauf hingewiesen, daß die heute an die Herausgabe des "Schwarzbuchs" geknüpfte Geschichtsrevision mit der deutschen Abwehr-Debatte gegen Daniel Goldhagen bereits vorbereitet wurde, in welcher auch ein Teil der ehemaligen Nolte-Kontrahenten, so etwa Eberhard Jäckel und Hans Ulrich Wehler, sich von Goldhagen scharf abgegrenzt hatten. (25) Er sei froh, hatte Nolte in einem Interview mit der rechtsradikalen Jungen Freiheit über die deutsche "Schwarzbuch"-Rezeption erklärt, "daß die alte Kampfposition (anläßlich der "Schwarzbuch"-Debatte; Anm. d. Verf.) nicht restituiert worden ist, denn es hat sich ja doch eine Annäherung vollzogen, etwa im Zusammenhang mit der Goldhagen-Affäre". (26)
Keine andere deutsche Tageszeitung hatte auch nur annähernd so empfindlich, so arrogant und so scharfmacherisch auf Goldhagens Studie reagiert wie die taz. Die Tatsachenwahrheit des Holocaust, die Goldhagen in dichter Beschreibung dokumentiert, wurden von der taz-Redakteurin Mariam Niroumand aus dem Blickwinkel der frechen Fernsehgöre wahrgenommen und locker-flockig verhöhnt: Es seien dies die "Vernichtungsorgien für die ganze Familie von Hitler's little helpers - in der Tat wird hier das Fantasy-Material der vierziger und fünfziger Jahre neu aufbereitet, eine Art Pulp-Fiction mit soziologischem Tarncode".
Wie schon bei der Parole des "Don't touch my Holocaust" erinnert zunächst auch hier die gepreßte Despektierlichkeit, mit der die Realitäten der Shoah derealisiert werden, an einen pubertären Impuls. Niroumands Attacken meinen es allerdings ernst. Sie hatten sich in dem oben zitierten Artikel zentral auf die Hamburger Zeit konzentriert, da diese Goldhagens Studie der Debatte überhaupt für würdig hielt. Nicht das Buch von Goldhagen, sondern "die zur Flagellanten-Geste verkommene Selbstbezichtigungsrhetorik" der Zeit-Redaktion seien der Skandal, stellt sie in ihrem Beitrag fest. (27)
Nicht nur hier, sondern auch in anderen Artikeln der taz wurde die Studie über "Hitlers willige Vollstrecker" als "Goldhagens Comic-Bild" und als eine "Pornographie des Horrors" diffamiert. (28) Doch auch in den meisten Zeitschriften und Zeitungen der Restlinken wurde auf Goldhagens Thesen "nicht selbstkritisch, sondern stumm oder allergisch reagiert". (29) Die gewendete deutsche Linke aber, die sich immer geweigert hat, ihre "kommunistische" Vergangenheit auch als den Versuch einer Flucht vor Auschwitz zu interpretieren -, sie greift das "Schwarzbuch" heute nur noch auf, um die Erinnerung an Auschwitz als eine Art Deckmantel des verbrecherischen Kommunismus zu interpretieren und damit erneut von sich fernhalten zu können.
Die besondere Wirksamkeit, die das "Schwarzbuch" erzielt, ergibt sich aus dem Umstand, daß es Verbrechen, die von Kommunistinnen und Kommunisten begangen wurden, ohne Frage gibt. Dieser Teilaspekt an Wahrheit trägt dazu bei, die Wirkungsmächtigkeit des "Schwarzbuches" im linksliberalen Lager sicherzustellen, da nur hierdurch die Relativierung von Auschwitz mit einem guten Gewissen möglich ist. Adorno hat den Mechanismus, der hier zur Wirkung kommt, beschrieben. (30) "Motive, denen als solchen Recht zukommt", heißt es bei ihm, "treten in Zusammenhänge, in denen ihr Wahrheitsgehalt einzig noch die Funktion hat, von begangenem Unrecht abzulenken, Schuld in Unschuld zu nivellieren. (...) Die partielle Wahrheit eines Arguments", schreibt er weiter, "wirbt Vertrauen auch für den Rest und für den wie sehr auch fragwürdigen Zweck". (31)
Die Wahrheit, daß Stalin und seine Gefolgsleute im großen Stil Verbrechen begingen, kann aber dennoch nicht darüber hinwegtäuschen, daß hierzulande die KommunistInnen in erster Linie die Opfer von Verbrechen und nicht die Ausführenden waren.
Dennoch, was hatte die deutschen KommunistInnen der Weimarer Republik davon abgehalten, ergänzend zum bekannten Motto "Wer Hitler wählt, wählt Krieg" auch die Parole "Wer Hitler wählt, wählt Judenmord" auf ihre Fahnen zu schreiben? Warum hatte die KPD anläßlich der Rheinlandbesetzung durch Frankreich 1923 und selbst noch in der Schlußphase der Weimarer Republik die NSDAP an nationalistischen Bekenntnissen noch zu übertreffen gesucht? Warum hatte es eine marxistische Antisemitismus-Forschung in der DDR nicht gegeben? Warum hatte ausgerechnet der deutsche Antifaschismus, ob in Ost oder West, den Holocaust nur als Fußnote, die Juden und Kommunisten als identische Opfer und die Masse der willigen VollstreckerInnen und deren konkret-grausames Handeln nicht einmal phänomenologisch in das Blickfeld gerückt?
Von der eigentlich sich selbst verstehenden Konsequenz, die Tucholsky 1935, kurz vor seinem Selbstmord, von der deutschen Linken noch eingeklagt hatte - nun müsse "auf die lächerliche Gefahr hin, daß das ausgebeutet wird, eine Selbstkritik vorgenommen werden, gegen die Schwefellauge Seifenwasser ist" - sind selbst heute noch die kümmerlichen Restbestände der deutschen Linken weit entfernt, was auch so manche Gegen-Parteinahme im Kontext der "Schwarzbuch"-Debatte beweist. (32)
In Deutschland ist die verstehende Befassung mit der Shoah nicht die Voraussetzung, um Fehler und Verbrechen des Kommunismus zu reflektieren. Sondern als "Verbindung von Wahrheit und Unwahrheit" (Adorno) werden die Erfahrungen mit dem Kommunismus in den Dienst einer abwehrenden "Bewältigung" des deutschen Verbrechens gestellt. Vielleicht vermag die Brüchigkeit dieser "Bewältigung" den irrational anmutenden Haß zu erklären, der gegen diejenigen sich konzentriert, die weiterhin die Singularität des Holocaust zu einem Zentralpunkt ihrer Gesellschaftsanalyse machen.
Die antisemitischen Konnotationen von Stéphane Courtois werden in der deutschen Rezeption des "Schwarzbuches" nicht weiter erwähnt, weil sie in die Logik der Abwehr stets schon eingeschmolzen sind. In seiner beachtenswerten Untersuchung über den sekundären Antisemitismus hat Lars Rensmann diesen Prozeß analysiert:
Das sozialpsychologische Bedürfnis der Täter und ihrer Nachkommen, sich einer Erinnerung zu entledigen, die für die eigene Identität bedrohlich erscheint, führte erstens dazu, "die historische Schuld und die Geschichte der Verbrechen überhaupt zu relativieren". Zweitens geht es darum, diese Geschichte "nach außen zu verlagern; die Geschichte des Holocaust wird von der deutschen Geschichte so zu der der 'anderen', im besonderen der Juden". (33)
Wie hatte es Courtois noch formuliert? "Die internationale jüdische Gemeinde hält die Erinnerung an den Völkermord wach." In diese Außenverlagerung schnappt das deutsche Bewußtsein reflexionslos, gleichsam automatisch mit ein.
Im dritten Schritt werden Schuld und Verantwortung für die deutsche Verfolgungsgeschichte derart nach außen delegiert, daß jüdische Menschen wie ein "unliebsamer Stachel gegen die Erinnerungsverweigerung" erscheinen und als "unversöhnliche, rachsüchtige Verfolger konstruiert und verachtet" und nicht selten auch verfolgt werden. Auf eben diese Logik eines sekundären Antisemitismus läuft die Rezeption der deutschen "Schwarzbuch"-Ausgabe aber hinaus: Die imaginierten Feinde sind nicht länger die Antisemiten, sondern diejenigen, die den Antisemitismus bekämpfen. Es sind nicht länger die Relativierer des Holocaust, sondern diejenigen, die die Singularität des Verbrechens betonen. Es sind nicht länger die Verharmloser des deutschen Faschismus, sondern diejenigen, die als Antifaschisten sich bezeichnen.
Die Wende der Diskurse macht hier aber noch keinen Halt. So hatten Margarethe und Alexander Mitscherlich mit Begriffen wie "Abwehr", "Verdrängung" oder "Entlastung" das deutsche Verhalten gegenüber Auschwitz einst charakterisiert. Seit dem Erscheinen des "Schwarzbuchs des Kommunismus" haben diese Begriffe sich selbständig gemacht. Wenn die taz heute von "eingeschliffener Abwehrreaktion", von "Entlastungsabsicht" und einem "Wiederholungszwang" (34) schreibt, ist dies auf den pathologischen Rest derer gemünzt, die die Spezifik des Holocaust betonen und die Dimension dieses Verbrechens immer noch für singulär halten. Als sozialpsychologisch geheilt gilt hingegen, wer der "Wahrheit" des "Schwarzbuch"-Herausgebers Courtois dankbar folgt: "Es gibt keine Spezifität des Völkermordes der Nazis an den Juden. Andere haben andere Völkermorde begangen." (35)
Eckhard Fuhr hat in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ausgesprochen, worauf die Umdeutung der Begriffe zielt: "Es geht um die Herrschaft über die Diskurse, also darum, wer wen zwingen kann, politische Aussagen moralisch zu legitimieren." (36) Wer zwingt heute wen?
Bartlos, elitär und und stets verkniffen dreinschauend hält Ernst Nolte sich im Hintergrund und frohlockt. Der "Stoß von links" war so erfolglos bisher nicht. In seiner Aussage, daß "der so lautstark verkündete Sieg der 'gutgesinnten' Seite über die 'Relativierer' im deutschen Historikerstreit" nach der "Schwarzbuch"-Debatte "immerhin fraglich geworden ist" (37) liegt ein stiller, später Triumph.
Anmerkungen
(1) So die treffende Überschrift der ersten deutschsprachigen Rezension des Schwarzbuches von A.H. Winkler, in: Die Zeit, 21. November 1997.
(2) Hierzu gehören u.a. die Beiträge von Ulrike Ackermann (taz, 1. Dezember 1997 und Süddeutsche Zeitung,8. Juni 1998), Christian Semler (taz, 30./31. Mai 1998), Katja Lüthge (taz Hamburg, 15. Juni 1998), Mariam Lau (taz, 18. Juni 1998), Stefan Reinecke (taz, 25. Juni 1998) und Reinhard Mohr (Spiegel, Nr. 27/1998).
(3) Siehe u.a. die Beiträge von Peter O. Chotjewitz (Die Zeit, 4. Juni 1998), Lothar Baier (Die Zeit, 10. Juni 1998) und Wolfgang Wippermann (Jungle World, 17. Juni 1998; Freitag, 29. Mai 1998).
(4) Stéphane Courtois u.a., Das Schwarzbuch des Kommunismus. Unterdrückung,Verbrechen,Terror, München 1998, S. 18.
(5) So Courtois auf einer Veranstaltung in München, vgl. Hans-Peter Kunisch, Klassengenozid oder Rassengenozid - egal?, in: Süddeutsche Zeitung, 19. Juni 1998.
(6) Courtois u.a., Das Schwarzbuch des Kommunismus, S. 34 f.
(7) Ebenda,S. 35.
(8) Zit. nach: "Unter Lenin verschwand alles Menschliche" - Der französische Historiker Courtois über sein umstrittenes "Schwarzbuch des Kommunismus", in: Der Tagesspiegel, 16. Juni 1998.
(9) Courtois u.a., Das Schwarzbuch des Kommunismus, S. 31.
(10) "... une fraction de la communauté juive qui n'accepte pas de perdre les bénéfices moraux (et souvent politiques) d'un 'monopol' du crime contre l'humanité symbolisé par Auschwitz", in: Diagonales Est-Ouest, no. 51, janvier/février 1998,S. 6.
(11) Diese Aussage machte Courtois im Laufe einer Berliner Veranstaltung über das Schwarzbuch, nachdem ein weiterer Teilnehmer des Podiums, Prof. Wippermann, ihn aufgefordert hatte, sich von der Behauptung, die Juden hatten den Holocaust instrumentalisiert, zu distanzieren. Vgl. den Veranstaltungsbericht von Karlen Vesper, in: Neues Deutschland, 18. Juni 1998.
(12) Heinrich August Winkler, Der Stoß kommt von links, in: Die Zeit, 21. November 1997.
(13) Ulrike Ackermann, Schwarzbuch des Kommunismus, in: taz, 1. Dezember 1997
(14) Reinhard Mohr, Die Wirklichkeit ausgepfiffen, in: Spiegel, Nr. 27/1998.
(15) Ernst Nolte, Ein Gesetz für das Außergesetzliche. Die Strafbarkeit der "Auschwitz-Lüge - gut gemacht, aber nicht unbedenklich, in: FAZ, 23. August 1994.
(16) Stefan Reinecke, Don't touch my Holocaust, in: taz, 25. Juni 1998.
(17) Reinhard Mohr, Die Wirklichkeit ausgepfiffen.
(18) Reinecke, Don't touch my Holocaust.
(19) Ebenda.
(20) Vgl. Küntzel/Thörner u.a., Auschwitz und die Krise der Theorie, in: Jungle World, 8. Juli 1998, S. 18.
(21) Dieser Aspekt ist näher erläutert in: ebenda, S. 133 ff.
(22) Die Stellungnahmen wurden nachgedruckt in: W. Schneider, Vernichtungspolitik, Hamburg 1991.
(23) Susanne Heim/Götz Aly, Sozialplanung und Volkermord. Thesen zur Herrschaftsrationalität der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik, in: W. Schneider, Vernichtungspolitik, S. 20; Dan Diner, Zwischen Aporie und Apologie. Über Grenzen der Historisierbarkeit des Nationalsozialismus, in: Dan Diner (Hg.), Ist der Nationalsozialismus Geschichte? Zu Historisierung und Historikerstreit, Frankfurt/M. 1987
(24) Vgl. Dieter Pohl, Die Holocaust-Forschung und Goldbagens Thesen, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Heft 1/1997, S. 41.
(25) Vgl. Eberhard Jäckel, Einfach ein schlechtes Buch, in: Julius H. Schoeps (Hg.), Ein Volk von Mördern?, Hamburg i996, S. 187 ff. sowie Hans-Ulrich Wehler, Wie ein Stachel im Fleisch, in: Schoeps, Ein Volk von Mördern, S. 193 ff.
(26) So Nolte in: Junge Freiheit vom 3. Juli 1998
(27) Vgl. Mariam Niroumand, Little Historians, in: taz, 13./14. April 1996. Nicht weiter erstaunlich ist es also, daß Mariam Niroumand (heute: Mariam Lau) in ihrem Beitrag zum "Schwarzbuch des Kommunismus" den Gegnern des von Courtois vorgeführten Geschichtsrevisionismus "ein seltsames Schattenboxen" und "ein steriles Abgrenzungsritual" zum Vorwurf machte, vgl. taz, 18. Juni 1998. Auch Christian Semler, einer der führenden Maoisten der siebziger Jahre, der Goldhagen seinerzeit vorgeworfen hatte, "wie ein Staatsanwalt (...) im großen Indizienprozeß gegen 'die normalen Deutschen'" zu agieren (vgl. taz, 7./8. September 1996), hat nunmehr den Courtois'schen Vergleich von "Rassenmord" und "Klassenmord" sich zueigen gemacht und hauptsächlich "das Elend linker Immunisierungsversuche" gegen diese Form von Gleichsetzung beklagt (vgl. taz, 30./31. Mai 1998). Siehe zur Goldhagen-Rezeption der taz auch: Matthias Küntzel, Klaus Thörner u.a., Goldhagen und die deutsche Linke oder Die Gegenwart des H olocaust, Berlin 1997, S. 41f.
(28) Vgl. Hannes Heer, Die große Tautologie, in: taz, 4. September 1996; Michael Y. Bodemann, Die Bösen und die ganz normalen Guten, in: taz, 7. August 1996.
(29) Vgl. zur Haltung der Linken in der Goldhagen-Debatte Küntzel/Thörner u.a., Goldhagen und die deutsche Linke, S. 8.
(30) Theodor W. Adorno, Schuld und Abwehr. Eine qualitative Analyse zum "Gruppenexperiment", in: Soziologische Schriften II., Gesammelte Schriften Bd. 9.2, Frankfurt/M. 1975, S. 209 ff.
(31) Ebenda,S. 218 f.
(32) Vgl. hierzu: Frank Behr/Matthias Küntzel, Ropetz. Entgegnung auf Hermann L. Gremlizas Kolumne "Das Falsche im Richtigen", in: konkret, 3/98, S. 26f.
(33) Lars Rensmann, a.a.O., S. 234.
(34) Vgl. taz, 1. Dezember 1997 und 30./31. Mai 1998.
(35) Stéphane Courtois im Interview mit der Zeit, 21. November 1997
(36) Eckhard Fuhr, Ein Kulturkampf, in: FAZ, 29. September 1993.
(37) Ernst Nolte, a.a.O. (s. Fußnote 26).
Matthias Küntzel hat diesen Beitrag für den von Jens Mecklenburg und Wolfgang Wippermann herausgegebenen und gerade erschienenen Band "'Roter Holocaust'? Kritik des Schwarzbuchs des Kommunismus",Konkret Literatur Verlag, Hamburg 1998, geschrieben. Wir danken Autor und Verlag für die Genehmigung zum Nachdruck.
aus: 1. September 1998 Jungle World

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Most recent revision: September 07, 1998

E-MAIL: Martin Blumentritt