Teil 3
"Mehr als 5.700.000 sowjetische
Soldaten fielen im Laufe des Krieges den Deutschen in die
Haende; mehr als 40% dieser Maenner kamen in der
Gefangenschaft um. Etwa 3.350.000 Soldaten waren bereits
bis Ende 1941 in Gefangenschaft geraten; die Mehrheit von
ihnen starb in jenem Winter an Hunger und Kaelte. Vor
diesem Hintergrund fand eine vergleichsweise begrenzte,
aber intensive Toetungsoperation statt, die auf eine
spezifische Gruppe der sowjetischen Gefangenen zielte. Am
16.Juli 1941, kaum vier Wochen nach Eroeffnung des
Ostfeldzugs, kamen Heydrich und der Chef des Allgemeinen
Wehrmachtsamts, General Reinicke, in einem Abkommen
ueberein, dass sich die Wehrmacht von allen sowjetischen
Kriegsgefangen, die als Traeger des Bolschewismus gelten
konnten, »befreien« solle. (...) Beide Seiten stimmten weiterhin ueberein, dass die Situation »besondere Massnahmen« erfordere, die frei von buerokratischen Kontrollen durchzufuehren seien. Am folgenden Tag forderte Heydrich seinen Regionalapparat auf, sich auf die Aussonderung aller «Berufsrevolutionaere«, Politoffiziere der Roten Armee, »fanatischen« Kommunisten sowie »aller Juden« vorzubereiteten (...) Da der Bolschewismus den Nationalsozialismus »bis auf den Tod« bekaempfe, koennten sowjetische Kriegsgefangene nicht die gleiche Behandlung erwarten wie Gefangene der westlichen Gegner. Die Haerte der erteilten Befehle stelle lediglich eine natuerliche Verteidigung gegen das bolschewistische Untermenschentum dar; es gelte, die Traeger des bolschewistischen Denkes - und damit auch des bolschewisitschen Widerstandswillens - zu vernichten"
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